Auch Saudi Arabien „macht den Rockefeller“

Quelle: faz.net Saudi-Arabien will seinen staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco bis spätestens 2018 an die Börse bringen und leitet damit eine radikale Wende in seiner Wirtschaftspolitik ein. „Binnen 20 Jahren werden wir eine Volkswirtschaft oder ein Staat sein, der nicht mehr vor allem vom Öl abhängig ist“, kündigte Muhammad Bin Salman Al Saud, der zweite Kronprinz des autokratisch geführten Königreichs, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg an.

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Energiewende bei den Rockefellers

Die Rockefeller Familienstiftung hat angekündigt, sämtliche Anlagen in fossile Brennstoffe abzustoßen und sich aus dieser Anlageklasse völlig zurückzuziehen. Ein Schritt mit Symbolkraft, denn der sprichwörtliche Reichtum des Rockefeller-Clans beruht auf Öl. Neben der augenscheinlichen Symbolik ist aber noch etwas bemerkenswert: Ausschlaggebend waren offenbar nicht nur ethische Motive, sondern vor allem auch nüchterne, wirtschaftliche Vernunft.

„While the global community works to eliminate the use of fossil fuels, it makes little sense – financially or ethically – to continue holding investments in these companies.”

So lautet der Kernsatz des Statements, das die Rockefeller Familienstiftung auf ihrer Website veröffentlicht hat. Die Sprengkraft des Satzes liegt weniger in der ethischen als vielmehr in der finanziellen Begründung. Dass aus der ethischen Perspektive von Umwelt- und Klimaschutz Investments in fossile Brennstoffe nicht nachhaltig sind, bedarf keiner Erwähnung. Wenn sich aber Investoren auch aus wirtschaftlichen Erwägungen abwenden, hat dies eine andere Qualität. Es bedeutet: Die Rockefellers glauben nicht, dass mit dieser Branche langfristig Geld zu verdienen ist.

Vielleicht haben die Rockefellers ja unseren Blog gelesen (oder zumindest den New Scientist). Dort haben wir schon vor längerer Zeit auf die Risiken der „Carbon Bubble“ hingewiesen. Demzufolge müssten die Bilanzen von Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen Geld verdienen, auf der Aktivseite deutlich nach unten korrigiert werden. Denn wenn die auf internationaler Ebene verbindlich vereinbarten UN-Klimaschutzziele erreichen werden sollen, darf ein Großteil von deren Reserven an fossilen Brennstoffen gar nicht verbrannt werden. Die Konzerne müssten also vor dem Hintergrund der UN-Klimaschutzziele eigentlich einen Großteil ihrer Reserven abschreiben, wie eine Studie der Non-Profit-Organisation „Carbon Tracker“ berechnet hat.

Anleger sollte das aufhorchen lassen. Denn die Folge wäre ein dramatischer Verfall des Börsenwertes der betroffenen Unternehmen. Viele Anleger scheint das allerdings nicht zu kümmern. Sie wetten gleichsam auf ein Scheitern der Klimapolitik. Die Rockefellers tun das offenbar nicht. Und so ist ihre Entscheidung beides: Ein wichtiges Symbol für die Glaubwürdigkeit der internationalen Klimapolitik und die rationale Entscheidung eines klugen und vorausschauenden Anlegers.

The new economics of oil: Sheikhs v shale

Quelle: economist.com Eine differenzierte Analyse der"neuen" Treiber und Verhältnisse auf dem globalen Ölmarkt. Niedrige Ölpreise, getrieben durch nachlassende Nachfrage aufgrund einer  lahmenden Weltwirtschaft und die Erschließung neuer Ölquellen in den USA, haben nicht nur positive Auswirkungen ... auf der anderen Seite wird der Ölpreis "unpolitischer" und unabhängiger von externen Schocks

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Energieträger: USA als Preiskiller auf dem Ölmarkt

Quelle: diepresse.com Der deutliche Förderzuwachs von Rohöl in den USA ("die USA ist für 96% des Produktionsanstiegs außerhalb der OPEC verantwortlich"), vor allem vorangetrieben durch die umstrittene aber staatlich geförderte Fracking-Methode, hat einen starken Anstieg des Rohölpreises im Jahr 2013 verhindert. Zurückgehende Produktionsmengen aufgrund von politische Unruhen und Bürgerkriegen konnten dadurch ausgeglichen werden.

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