“Repowering” klingt besser als “Kesseltausch”

In Deutschland stehen rund 22.000 Windkraftanlagen. Rund 10.000 davon sind laut Bundesverband Windenergie (BWE) inzwischen über 12 Jahre alt und könnten längst durch modernere und leistungsfähigere Anlagen mit höherem Wirkungsgrad ersetzt werden. In der Branche spricht man von „Repowering“. Damit ließe sich nicht nur die Energieausbeute deutlich steigern. Auch die Notwendigkeit weiteren Flächenverbrauchs durch neue Windparks (und die entsprechenden Anwohnerproteste) könnte verringert werden.

Das im Bereich der Windkraft verwendete Stichwort “Repowering” lenkt den Blick mal wieder auf einen Aspekt, der bei der Diskussion um die “Energiewende” häufig vergessen wird: Die Energieeffizienz. Die energiepolitische Diskussion in Presse und Öffentlichkeit reduziert sich unzulässigerweie immer noch auf den Teilbereich der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien.

Auch bei der Nutzung der bereits vorhandenen Energieinfrastruktur bei der Wärmeerzeugung liegen noch bedeutende Einsparpotenziale brach. Von den ca. 15 Millionen in Deutschland installierten Öl- und Gas-Heizkesseln waren 2011 mehr als 2,7 Millionen älter als 22 Jahre (Quelle: Schornsteinfegerstatistik).

Durch einen Austausch der bestehenden, oft zu groß ausgelegten Heizkesselanlagen gegen passende Anlagen mit Brennwerttechnik könnten Einsparungen beim Brennstoffverbrauch und den Brennstoffkosten erzielt werden. Durch die Kombination des neuen Kessels mit einem Blockheizkraftwerk wird dazu noch Strom vor Ort erzeugt. So geht “Energiewende” im Heizkeller.

Ein solcher “Kesseltausch” ist auch nichts anderes als ein “Wärme-Repowering”, klingt aber weniger sexy.

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