Mit der Energiewende zurück ins Mittelalter

Quelle: Tichys Einblick Biomasse soll bis 2050 Mineralöl als wichtigsten Primärenergieträger ablösen. Um die dafür notwendigen Landflächen zu entwickeln, müssten flächendeckende, industriell bewirtschaftete Monokulturen auf den Feldern und in den Wäldern entstehen. Tichy bezeichnet diese Entwicklung als "Rückkehr des Feudalsystems in der Energiewirtschaft", in dem Landbesitz wieder zur primären Quelle für Macht, Status und Wohlstand wird.

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Aldi-Filialen sind jetzt Kraftwerke!

Wenn jemand weiß, wie man konsequent Kosten spart, dann der Lebensmitteldiscounter Aldi. Deshalb überrascht es nicht, dass Aldi Süd seine Filialen mit Photovoltaik-Anlagen bestückt und zu dezentralen Kraftwerken umrüstet.

Solarstrom, Erdwärme und Co. sind längst keine Liebhaberei für Umweltbewegte und Technikfreaks mehr. Sie rechnen sich! Wer daran tatsächlich noch Zweifel hatte, den dürfte spätestens diese Meldung überzeugen: Der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd hat die Dächer von mehr als 850 Filialen mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Ein Großteil des dadurch erzeugten Stroms wird direkt in den Filialen verbraucht – überwiegend für Kälte, Lüftung und Beleuchtung. Kombiniert hat Aldi dies mit einer Modernisierung seiner Kältetechnik, die jetzt besonders effizient und mit umweltneutralen Kühlmitteln arbeitet.

Nun ist Aldi unverdächtig, sich als Umweltpionier hervortun zu wollen. Für den Discounter gehört konsequente Kostenkontrolle zum Geschäftsprinzip. Das bedeutet: Kosten sparen wo immer es geht. Und ein großes Potenzial liegt bei den Energiekosten. Was liegt also näher, als die Verkaufsfilialen zu dezentralen Kraftwerken auszubauen, und sie damit größtenteils autark und damit unabhängig von der Entwicklung der Energiepreise zu machen.

Als erfahrener „Kraftwerk-Ausrüster“ können wir das nur begrüßen. Die Vorteile dezentraler Energieversorgung machen wir seit Jahren auch für unsere Kunden fruchtbar, z.B. im Bonneshof Office Center in Düsseldorf. In diesem Kraftwerk kann man zwar nicht einkaufen, sondern dort sind Büros untergebracht. Aber auch dieses Gebäude produziert den Großteil seines Stroms selbst. Insbesondere haben wir auch hier die Photovoltaikanlage mit hocheffizienter Wärme- und Kältetechnik kombiniert. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

 

Nachteule oder Steady-Eddy – welcher Energieverbrauchstyp sind Sie?

Mit Hilfe von Smart Metern lässt sich eine individuelle Stromverbrauchskurve für jeden Haushalt aufzeichnen. Ein amerikanisches Unternehmen hat über einen 24-Stunden-Zeitraum rund 800.000 Nutzerdaten ausgewertet und dabei im Wesentlichen fünf Energieverbrauchs-Typen identifiziert. Hilft uns das beim Energiesparen?

Der „Steady-Eddy“, läuft quasi unter Dauerlast. Sein Stromverbrauch bleibt über 24 Stunden annähernd konstant. Ganz anders der Daytimer oder die Nachteule. Der eine braucht zwischen 8.00 und 16.00 Uhr den meisten Strom, der andere erreicht den Peak erst zwischen 20.00 und 24.00 Uhr. Ihre Verbrauchskurven verlaufen übrigens interessanterweise fast spiegelbildlich. Daneben gibt es noch das Verbrauchsmuster „Twin Peaks“ und den „Evening Peaker“.

Eine nette Spielerei oder ein ernstzunehmendes Hilfsmittel beim Stromsparen? Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoll, sich mit seinen eigenen Verbrauchs-gewohnheiten auseinanderzusetzen. Steady-Eddy sollte es z.B. zu denken geben, dass seine Grundlast eigentlich immer, d.h. Tag und Nacht annähernd gleich bleibt. Mit Sicherheit kann er Strom sparen, wenn er tagsüber das Licht ausmacht, bestimmte Geräte zwischendurch einfach abschaltet oder den Stecker zieht. Auch im Standby-Modus brauchen Elektrogeräte Strom. Der Evening-Peaker müsste dagegen anders ansetzen. Er müsste überlegen, wie er seine Spitzenlast am Abend senkt, etwa indem er energiesparende Diodenleuchten installiert oder die Wachmaschine mit niedrigeren Temperaturen waschen lässt.

Aber lässt sich damit in größerem Umfang Strom und Geld sparen? Wir sind da ein bisschen skeptisch. Bei einem großangelegten Smart-Meter Testprojekt in Deutschland war der Stromverbrauch von Haushalten mit Smart Meter nur minimal geringer als der von Haushalten, die mit herkömmlichen Zählern ausgestattet waren. Das zeigt, was wir an anderer Stelle schon einmal beschrieben haben: Ein Smart-Meter kann den smarten Verbraucher nicht ersetzen. Er macht den Stromverbrauch lediglich transparent. Natürlich hilft es, sein Verbrauchsverhalten zu kennen. Sparen muss allerdings immer noch jeder selbst und vor allem: Man braucht dazu Willen und Disziplin. Wie das geht? Auch hier verweisen wir gerne nochmal auf ein älteres Posting.

Strom vom Telefonanbieter? Die Zukunft gehört der Elektrokom-Branche!

Die großen Energieversorger suchen nach Ihrer Rolle in einem sich dramatisch wandelnden Markt. Michael Liebreich von Bloomberg Energy Finance hat eine Idee: Energieversorger und Telekom-Unternehmen sollten sich zusammentun.


„A horrible place to be in“ – so nennt der Liebreich in einem Interview die aktuelle Position der großen Energieversorgungsunternehmen. Das stimmt. Gerade in Deutschland wie auch in vielen anderen westlichen Ländern befindet sich der Energiemarkt im Umbruch. Der Trend geht weg von zentralen Groß-Versorgern hin zu neuen, dezentralen Versorgungs-Einheiten. Mit der bloßen Energieerzeugung aus zentralen Großkraftwerken lässt sich deshalb nicht mehr das große Geld verdienen. Schon jetzt gibt es Überkapazitäten am Strommarkt, so dass der Börsenstrompreis dramatisch sinkt. Mit der Zunahme dezentraler (und erneuerbarer) Energieversorgung wird sich dieser Trend noch verstärken.

Entsprechend befinden sich die großen Energieversorger in einer tiefgreifenden Krise. Sie haben das inzwischen auch erkannt und versuchen mehr oder weniger händeringend, sich neu zu erfinden. Zumindest in Deutschland haben sämtliche großen Vier Strategiewechsel angekündigt und dabei – man höre und staune – den Kunden in den Mittelpunkt gestellt. Am deutlichsten hat dies Eon getan. Das Unternehmen hat dazu einen ganzen Geschäftsteil abgespalten, in dem kundenorientierte Dienstleistungen künftig das Hauptgeschäft ausmachen sollen.   

In diese Richtung denkt auch Liebreich. Denn nur dort – an der Schnittstelle zum Kunden – so prophezeit er, liegt das margenträchtige Geschäft, und dort werden auch Innovationen stattfinden. Angesichts stagnierender oder sogar rückläufiger Nachfrage gilt: Nur wer auf Kundenseite intelligente Konzepte und Dienstleistungen anbietet, etwa im Hinblick auf Beschaffung und Verbrauchsmanagement oder die Installation, Wartung etc. der damit verbundenen Systeme, wird auch künftig Geld verdienen. 

Solche kundenbezogenen Dienstleistungen haben allerdings einen fundamental anderen Charakter als die eines Energieerzeugers. Sie sind serviceorientiert und kommunikationsgetrieben – und ähneln damit stark denen von heutigen Telekommunikationsunternehmen, Auch im Hinblick auf die Markt- und die technische Entwicklung gibt es Parallelen: So hat der Telekommunikationsmarkt ebenfalls einen grundlegenden Strukturwandel hinter sich – von einer monopolistischen Struktur mit einem staatlichen Fernmeldebetrieb hin zum Wettbewerb mit einer Vielzahl von innovationsgetriebenen Dienstleistern. Gleichzeitig wird auch hier eine überkommene, eher zentralistisch organisierte Technik – das Festnetz – zunehmend verdrängt durch den flexibleren Mobilfunk.

Deshalb prophezeit Liebreich, dass schon bald der erste Energieerzeuger mit einem Telekom-Unternehmen fusionieren wird, um sich das entsprechende Know-how zu sichern. Um auch davon zu profitieren, hat sich Liebreich – zumindest für die englischsprachige Welt – schon mal vorsichtshalber ein paar Internet-Domains gesichert (Telectro.com, electrocom.com). Seine Absicherung für den Ruhestand, wie er sagt. Wir finden die Idee sehr plausibel und denken schnell mal über ein paar deutsche Domain-Namen nach – die wir aber natürlich hier im Blog nicht verraten!